Kokain wird in heterogenen Szenen konsumiert
Kokain ist keine harmlose Substanz. Der Konsum kann eine starke Abhängigkeit erzeugen, mit gravierenden psychischen und physischen Auswirkungen.
Die Szenen, in denen Kokain konsumiert wird, sind sehr heterogen: Strasse, Clubs, Arbeitsplatz, Bars oder Privathaushalte. Die Prävention muss auf diejenigen Orte ein besonderes Augenmerk richten, an denen Kokainkonsum gehäuft vorkommt. Dabei muss sie sich an den Lebenswelten der jeweiligen Zielgruppen orientieren.
Den Konsumeinstieg verhindern
Primäres Ziel der Prävention ist insbesondere der Nichteinstieg:
- Informationen über die Risiken in Bezug auf den Konsum
- Stärkung individueller Kompetenzen, wie etwa die Fähigkeit, Leistungs- und Erholungsphasen angemessen zu gestalten oder das Anerkennen eigener Grenzen
Schadesnminderung und Safer Use
Bei Konsumierenden ist in erster Linie das Präventionsziel, die Risiken in Verbindung mit dem Konsum zu reduzieren.
Eine Massnahme der Schadensminderung, welche direkt an Konsumorten und in mehreren Kantonen realisiert wird, ist das Testen der tatsächlichen Zusammensetzung der Drogen in mobilen Labors (Drug Checking). Diese Tests werden durch Gespräche mit den Konsumierenden, Erklärungen zur Substanzanalyse und klare Präventionsbotschaften ergänzt.
Auf verschiedenen Webseiten können sich Konsumierende über Safer Use Regeln informieren (siehe „Mehr dazu„). Sie liefern Empfehlungen zu Konsumpraktiken und detaillierte Informationen zu den spezifischen Substanzen (Risiken, Langzeiteffekte, etc.).
Hilfe für den Konsumausstieg
Konsumierende sollen zu einem Konsumausstieg bewegt werden. Hierfür sind unter Anderem webbasierte niedrigschwellige Angebote entwickelt worden, die dazu anregen, den eigenen Konsum zu überdenken.
Nicht banalisieren
Statistiken dokumentieren einen Anstieg des Kokainkonsums in den letzten Jahren. Es ist wichtig, diese Entwicklung ernst zu nehmen und gleichwohl darauf zu achten, dass es – etwa bei Jugendlichen – nicht zu einer Überschätzung dieses Trends kommt. Durch das mediale Interesse an diesem oft genannten „Kokain-Boom“ besteht auch das Risiko einer Banalisierung: Der Kokainkonsum wird als verbreitetes Phänomen wahrgenommen und riskiert, verharmlost zu werden. Die Prävention kann dazu beitragen, dass die Risiken, die dieser Konsum mit sich bringt, nicht banalisiert werden.