Schadensminderung
Bei Personen mit Opioidkonsum zielt die Prävention vor allem darauf ab, dass der Konsum mit möglichst wenig Folgeschäden für die Konsumierenden verbunden ist.
Schadensmindernde Massnahmen, die in der Schweiz eingesetzt werden, sind z.B. die Spritzenabgabe oder Konsum- und Anlaufstellen. Spritzenautomaten ermöglichen den Tausch einer gebrauchten gegen eine saubere Spritze.
In den grösseren Schweizer Städten gibt es sogenannte Konsum- und Anlaufstellen, in welchen neben der Abgabe von sterilem Injektionsmaterial ebenfalls Räumlichkeiten zur Verfügung stehen, die einen Konsum in geschützten und sterilen Verhältnissen erlauben. Diese Anlaufstellen sind durch medizinisches Personal und Sozialarbeitende betreut, wodurch der Kontakt und Dialog zu den Konsumierenden ermöglicht wird.
Substitutionsbehandlung
Da die grössten gesundheitlichen und sozialen Risiken für Opioidabhängige von den Lebensumständen und der Illegalität der Substanz ausgehen, wird in der Schweiz seit vielen Jahren die substitutionsgestützte Behandlung als therapeutische Möglichkeit angeboten: illegal konsumierte Opioide (Heroin) werden durch ärztliche Verordnung eines legalen Medikaments mit ähnlicher Wirkung ersetzt (z.B. Methadon, Buprenorphin, Morphin). Langfristig können folgende Ziele erreicht werden: Reduktion der Mortalität, Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustandes, Vorbeugung der Übertragung von Infektionskrankheiten und Verbesserung der Lebensqualität.
Heroingestützte Behandlung
Im Rahmen einer Substitutionsbehandlung kann in schweren Fällen der Opioidabhängigkeit Heroin durch Diacetylmorphin (pharmazeutisches Heroin) ersetzt werden. Die Abgabe des Medikaments ist kontrolliert und in ärztlicher und psychosozialer Betreuung eingebettet. Für die Aufnahme in eine heroingestützte Behandlung (kurz HeGeBe) gelten andere Kriterien als für die anderen Substitutionsbehandlungen.