Medikamente

Herstellung und Einnahme von Medikamenten. Schlaf- und Beruhigungsmittel der Art Benzodiazepine nehmen unter den psychoaktiven Substanzen einen besonderen Platz ein. In erster Linie sind sie Medikamente mit unbestrittenen Indikationsfeldern. Sie können aber auch zu Drogen werden, deren Gebrauch problematisch sein kann.

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Medikamente und Drogen

Alle benzodiazepinhaltigen Medikamente haben prinzipiell eine ähnliche Wirkung, allerdings ist insbesondre ihre Wirkdauer unterschiedlich. Sie werden hauptsächlich als Beruhigungsmittel (Tranquilizer) oder als Schlafmittel (Hypnotika) eingesetzt. Die Ende der 1980-er Jahre eingeführten Benzodiazepin-Analoga (Wirkstoffe Zolpidem und Zopiclon) sind chemisch gesehen keine Benzodiazepine, wirken aber sehr ähnlich und bergen weitgehend dieselben Risiken.

Frauen nehmen häufiger Schlaf- oder Beruhigungsmittel ein als Männer. Mögliche Ursachen dafür könnten ein geschlechtsspezifisches Verschreibungsverhalten von Ärztinnen und Ärzten, unterschiedliche Strategien von Mann und Frau bei der Bewältigung von Krankheit und Belastung oder unterschiedliche Inanspruchnahme ärztlicher Hilfe sein. Die Einnahme nimmt mit dem Alter zu, insbesondere ab 45 Jahren. Der Gebrauch von Schlaf- und Beruhigungsmitteln ist bei älteren Menschen wahrscheinlich deswegen höher, weil sie durch Krankheiten stärker belastet sind und häufiger unter Schlafproblemen leiden.

Mehr als 90% der über 45-Jährigen, die Benzodiazepine täglich einnehmen, tun dies über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten. In der Schweiz gibt es also eine beträchtliche Anzahl Personen, die solche Mittel über Zeiträume einnehmen, die weit über die empfohlene Dauer hinausgehen. Diese sollte so kurz wie möglich sein (in der Regel nur wenige Tage) und nicht über drei bis vier Wochen hinausgehen. Nur bei einzelnen Präparaten mit schwacher Wirkung wird ausnahmsweise eine maximale Behandlungsdauer (inklusive Ausstiegsphase) von zwei bis drei Monaten angegeben. Es handelt sich dabei um die Empfehlungen der Hersteller.

Manche Personen nehmen Benzodiazepine ein um sich zu berauschen, sei es im Sinn eines Experimentier- oder Freizeitkonsums oder als Beikonsum (z.B. bei Personen, die von Alkohol, Heroin, Kokain und ähnlichen Substanzen abhängig sind).

  • 2,1 % der Befragten

    gaben an, dass sie chronisch Schlaf-/ Beruhigungsmittel eingenommen haben (Gesundheits- und Lifestyle-Umfrage 2018).

  • ~4.5 % der 15-Jährigen

    haben in ihrem Leben wenigstens einmal ein Medikament eingenommmen, um sich zu berauschen

ALLE KENNZAHLEN

Wirkung - Risiken

Physische und psychische Wirkung von Schlaf- und Beruhigungsmitteln und die mit ihrem Gebrauch verbundenen Risiken

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Folgen

Behandlungseintritte wegen Problemen mit Schlaf- und Beruhigungsmitteln, Auswirkungen auf den Straßenverkehr. Kennziffern zu den Folgen des Gebrauchs von Medikamenten.

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Markt

Herstellung von Medikamenten mit einem Abhängigkeitspotenzial.

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Rechtliche Grundlagen

Welche Gesetze gelten für Medikamente (Verschreibung, Straßenverkehr,…)?

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Prävention

Information und Früherkennung

Wie schlaf- und beruhigungsmittelbedingten Problemen vorbeugen?

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