MeinTeenager.ch
Neue Website und Erklärvideos geben den Eltern Suchtpräventions-Knowhow auch während Covid-19
05.05.2020
Legaler oder illegaler Hanf, der erste Alkoholrausch oder Zigarettengeruch? Was können Eltern tun, damit der Sohn oder die Tochter nicht ungesunde Substanzen konsumieren oder im Internet hängen bleiben? Die auf Deutsch und Italienisch gänzlich neue Website MeinTeenager.ch gibt umfassende Hilfestellung für Eltern von Teenagern. Die von Sucht Schweiz und Carrefour Addiction angebotene Website bietet Infos in sieben Sprachen und ist mit acht Erklärvideos als niederschwelliges Informationsportal auch für bildungsferne Eltern gestaltet.
Seit vielen Jahren unterstützten sowohl die Stiftung Sucht Schweiz mit der Kampagne «Wo Eltern Antworten finden» als auch Carrefour Addiction mit der Website www.MonAdo.ch Eltern von Jugendlichen unentgeltlich in Fragen der Suchtprävention. Viele Eltern sind verunsichert und machen sich Sorgen wegen dem Substanzkonsum oder wenn das Kind ständig am Smartphone hängt. Sie fühlen sich oft hilflos und möchten wissen, wie sie Regeln setzen und mit ihren Jugendlichen kommunizieren können.
Neue Website erreicht auch bildungsferne und fremdsprachige Eltern
Eines der Hindernisse für einen besseren Zugang zu Gesundheitsinformationen und Erziehungsratgebern sind sprachliche Schwierigkeiten: Rund 800‘000 Menschen in der Schweiz haben Mühe, schriftliche Alltagssprache zu verstehen oder Nutzen daraus zu ziehen. Meinteenager.ch wurde deshalb bewusst in vereinfachter Sprache gehalten. Sie baut auf der bestehenden Website www.monado.ch auf, welche vollständig überarbeitet und durch weiteres praxisorientiertes Knowhow und Videos ergänzt wurde. Dieses Projekt wurde durch den Nationalen Alkoholpräventionsfonds und verschiedene Stiftungen finanziell unterstützt.
„Mit der ausgebauten Website und den dazugehörigen instruktiven Videos wollen wir den Eltern Unterstützung in ihrer Erziehungsaufgabe bieten.“ meint Projektleiterin Rachel Stauffer-Babel. Sie besteht nun in den drei Landessprachen sowie in Englisch, Albanisch, Spanisch und Portugiesisch. Darin finden Eltern:
- Schriftliche Informationen in einfach gehaltenen Texten zu Alkohol, Tabak, Cannabis, Mediennutzung, sowie zur Jugendphase, zum Umgang mit Regeln und Freiheiten, zu Kommunikation und zur Bewältigung von Krisen.
- Acht Video-Anleitungen, die einen audiovisuellen Zugang mit Informationen zu den gleichen Themen wie die schriftlichen Infos bieten. Darin sind die wichtigsten Informationen zu Substanzen, Haltungen und Reaktionsmöglichkeiten enthalten.
- Links zu weiterführenden Informationen, unter anderem zu www.suchtschweiz.ch/eltern mit Broschüren und Leitfäden, sowie zu www.feel-ok.ch.
Schliesslich berät Carrefour Addiction per Webformular und Sucht Schweiz per Telefon unter der Gratisnummer 0800 104 104 (Dienstag bis Donnerstag, 9 bis 12 Uhr) weiterhin Eltern bei spezifischen Fragen.
Eltern haben auch bei Jugendlichen grossen Einfluss
Eltern können bei Jugendlichen eine entscheidende Rolle spielen, wie auch Forschungsresultate von Sucht Schweiz zeigen. Auch wenn die Jugendlichen sich mehr und mehr aus der Herkunftsfamilie lösen, so bleiben Eltern und Familie eine zentrale Anlaufstelle für Rat und Unterstützung. Denn Jugendliche hören mehr auf die Eltern als sie üblicherweise zugeben.
Der Erziehungs- und Kommunikationsstil der Eltern und auch deren Haltung gegenüber Suchtmitteln gelten als sehr bedeutende Schutzfaktoren zur Vorbeugung von Substanzproblemen bei Kindern und Jugendlichen. Zentrale Einflussfaktoren sind das Interesse der Eltern am Freizeitverhalten der Teenager, nachvollziehbare und durchgesetzte Regeln und das vertrauensvolle Gespräch.