Alkohol: Genuss- und Rauschmittel
Alkohol ist kein gewöhnliches Konsumgut, denn es ist sowohl ein Genuss- wie auch ein Rauschmittel, dessen übermässiger Konsum zu gesundheitlichen Schäden und zu Abhängigkeit führen kann. Die Prävention muss diesem besonderen Umstand Rechnung tragen. Grundsätzlich will die Alkoholprävention nicht den Konsum unterbinden, sondern dazu beitragen, dass der Konsum weder für das Individuum noch für Dritte oder für die Gesellschaft zu Problemen führt. So hat Alkoholprävention etwa zum Ziel, den frühen Einstieg in den Konsum bei Jugendlichen zu verhindern und Risiken im Zusammenhang mit dem Konsum bei Erwachsenen vorzubeugen oder zu reduzieren. Die Prävention setzt dazu sowohl bei den Strukturen (Verhältnissen) als auch bei der Person (Individuum) an.
Verhältnisprävention: Veränderung der Rahmenbedingungen
Das Konsumverhalten von Jugendlichen und Erwachsenen kann durch verhältnispräventive Massnahmen beeinflusst werden. Zum Beispiel durch Einschränkungen der Erhältlichkeit von Alkohol (eingeschränkte Verkaufszeiten, gesetzliches Mindestalter für Verkauf und Abgabe, Anzahl Verkaufsstellen etc.), Beschränkungen der Werbung, durch Preispolitik oder Besteuerung. Regulative Massnahmen in bestimmten Settings wie z.B. in Unternehmen oder Schulen können ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur Prävention leisten. Auch die Entwicklung gesundheitsfördernder Lebensbedingungen, z.B. in Form von Gestaltung öffentlicher Plätze, Freizeitangeboten und Infrastruktur für Jugendliche etc., trägt ebenfalls zur Prävention von Alkoholproblemen bei.
Verhaltensprävention: Stärkung von Lebenskompetenzen
Die Stärkung psychosozialer Kompetenzen von Individuen trägt dazu bei, alkoholbezogenes Problemverhalten zu verhindern oder zu verringern und verantwortungsvollen Konsum zu unterstützen. Dafür eignen sich besonders Lebenskompetenzprogramme an Schulen oder in der Berufsausbildung. Wichtig ist dabei, dass die Jugendlichen sich aktiv mit den Inhalten auseinandersetzen und die präventiven Massnahmen sich nicht auf reine Wissensvermittlung beschränken. Ein frühzeitiger Beginn und ein langfristiger Ansatz tragen entscheidend zur Wirksamkeit eines Programms bei. Weiter hat sich in der Arbeit mit erstauffälligen suchtgefährdeten Jugendlichen die motivierende Kurzintervention als wirksame Methode erwiesen. Weitere wichtige Ansätze der Verhaltensprävention sind zudem familienbasierte Prävention und der Einbezug von Peers.
Informationen über Alkoholkonsum z.B. in Form von massenmedialen Kampagnen oder Informationsmaterialien vermitteln Wissen über Wirkungen und Risiken. Dieses Wissen unterstützt Individuen dabei, selbstverantwortlich Entscheidungen zu treffen und trägt zur gesellschaftlichen Akzeptanz von verhältnispräventiven Massnahmen bei.
Mehr dazu
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Alter und Sucht
Eine Wissensplattform für ältere Menschen, für Angehörige und für Fachleute, die ältere Menschen betreuen, begleiten oder beraten.
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Konsum von Alkohol und anderen Suchtmitteln
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